Statue von Kritsotopoula

Im Herzen von Kritsa befindet sich das Haus von Rodanthi, auch bekannt als Kritsotopoula, identisch mit dem volkskundlichen „Kritsotopoula-Museum“.

Rodanthi war die gutherzige, liebevolle, schöne und gebildete einzige Tochter des Pfarrers von Kritsa und lebte mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder. Ihr Vater hat sie zum Kloster Panagia Faneromeni geschickt um zu studieren und wollte sie zur Lehrerin machen, um die übrigen Dorfbewohner zu unterrichten. Zu ihrem Unglück wurde sie von Hursit Aga aus Choumeriako, dem reichen und mächtigen türkischen Gouverneur der Region, gesehen, der sich in sie verliebte und sie zu seiner Frau machen wollte. Nachdem ihre Eltern abgelehnt hatten, entführte er sie, nachdem er ihre Mutter getötet hatte. Mit Gewalt zwang er sie, zum Islam zu konvertieren und heiratete sie. In der ersten Hochzeitsnacht und auf dem Hochzeitsbett erschlug Rodanthi Hursit Agha, verkleidete sich dann als Mann und wurde unter dem Namen „Spanomanolis“ Mitglied der Guerillagruppe der Lassithi-Hochebene, wo er die Türken heldenhaft und aufopferungsvoll bekämpfte. Spanomanolis erwarb sich den Ruf eines furchtlosen Tapferen, da er sich bei allen ihm zugewiesenen Missionen und Operationen durch seine Tapferkeit und die Wut, mit der er den Feind tötete, auszeichnete. Die Identität des Mädchens aus Kritsa blieb bis Anfang 1823 unbekannt, als sie in einer Schlacht mit den türkisch-hebräischen Truppen von Hassan Pascha bei Koutarantos, in der Nähe der antiken Stadt Lato, verwundet wurde und nach Kritsa zurückkehrte, wo ihre Identität aufgedeckt wurde und sie schließlich starb. Ihre Geschichte unterstreicht die heldenhafte Gestalt der Frau, die sich den Freuden des Lebens verweigerte und zur grausamen Rächerin der türkischen Tyrannei auf Kreta wurde.

Das historische Dorf Kritsa ist mit einer von Kritsotopoula inspirierten Statue geschmückt, die von dem Bildhauer Nigel Ratcliffe geschaffen wurde und sich an der Hauptstraße des Dorfes neben dem Kulturverein befindet. Ihr vollständiger Titel lautet „Der Faden des Lebens“. Sie stellt ein Bild aus der Legende von Rodanthi dar, die Kritsotopoula.

In Kritsa gibt es ein weiteres Denkmal in Koutarantos, ebenfalls von Nigel Ratcliffe, das Rodanthi verwundet in den Händen eines Kriegers darstellt.